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Uhlenbachtal und Eggeberg

Herford

Über den Dächern der Stadt Herford führt der Wanderweg auf den Sender, den „Hausberg“ der Herforder. Entlang von Waldrändern mit schönen Weitblicken senkt sich der Weg mehr und mehr ins Tal. Das NSG Uhlenbachtal mit seinen grünen Wiesen und alten Wäldern liegt zwischen den höher liegenden Äckern, die es dann zum Abschluss der Runde wieder zu erklimmen gilt.

Jahrhundertlange Landnutzung, verschiedenartige Gebäude mit langer Geschichte und besondere Tier- und Pflanzenarten prägen die hügelige Landschaft.

Karte der Wanderroute Spenger Rötekuhlen

Stationen

Das gibt es zu sehen

Station 1

Eggeberg & Denkmal

Herford liegt an der Grenze zwischen dem Ravensberger Hügelland und dem höheren Lipper Bergland. Deswegen ist das Wandern hier eine kleine Herausforderung. Immer wieder wird die Mühe belohnt: an vielen Stellen des Weges - so wie hier auf dem Eggeberg beim Sender - ergeben sich reizvolle Blicke in die weite Landschaft.
Die Sendeanlage auf der Kuppe (232 m NHN) wurde 1994 errichtet, geht aber auf erste Rundfunkmasten von 1950 zurück. Der freistehende Stahlfachwerkturm hat eine Höhe von 109 m und dient als Rundfunksender. Nach mehreren „Umzügen“ wird auch heute noch der britische Soldaten-Sender BFBS „am Sender“ ausgestrahlt. Aufgrund der guten Windverhältnisse wurde 1991 die erste Herforder Windkraftanlage eingeweiht, inzwischen ist sie aber wieder abgebaut, ihr Mast wird aber weiterhin als Funkstation genutzt.

Zum Gedenken an die Gefallenen des ersten Weltkrieges wurde ein großes Denkmal errichtet. Mehrere Grabsteine mit Namenslisten der Gefallenen im zweiten Weltkrieg ergänzen das Mahnmal.

Station 2

Graswege

Wie ein Finger an der Hand des Waldes erstreckt sich eine Hecke in die freie Landschaft. Angelegt auf Grundstücksgrenzen oder zur Einzäunung von Vieh, hatten Hecken vielerorts die Funktion, bei abschüssigem Gelände den Boden festzuhalten. Für viele Lebewesen in der offenen Feldflur sind Hecken wertvolle Rückzugsgebiete, Lebensraum und Wanderstrecke - geschützt vor Feinden, Wind und Wetter.

Unscheinbar und erst auf den zweiten Blick von Interesse sind die Graswege zwischen den Äckern, Wiesen und Hecken. Sie sind für den Wanderer mitunter lästig - nicht immer ist der Zustand top gepflegt! Aber für Tiere und Pflanzen sind die grün bewachsenen Wege Lebensadern in einer weitgehend von einheitlicher Nutzung geprägten Landschaft. Gräser und Blumen können hier lange ungehindert aufwachsen und Samen verteilen. Das dichte Gras bietet Versteck und geschützte Wandermöglichkeiten für Mäuse und Insekten. Körner fressende Vögel fliegen die Graswege zur Nahrungssuche an, ebenso wie Turmfalke und Mäusebussard, die hier auf Mäuse Jagd machen können.

Station 3

Uhlenbachtal

Vom Herforder „Sender“ hinunter bis zum Herforder Ortsteil Schwarzenmoor erstreckt sich auf ca. 44,5 ha das Naturschutzgebiet (NSG) Uhlenbachtal. Das verzweigte Bachtal hat die für das Ravensberger Hügelland typische Siekform und liegt zwischen höher liegenden Ackerflächen. An den Talhängen finden sich naturnahe Waldlebensräume und Hecken, in der Talsohle Feuchtgrünland und artenreiche Hochstauden. Im Zentrum des Gebiets verläuft der Uhlenbach, der mitten in Herford in die Werre mündet.  Am Ufer des Baches liegen nasse Brachen mit Sumpf-Dotterblume, Mädesüß und Kohldistel. Angrenzend verlaufen Feuchtwiesen, die extensiv, ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel, bewirtschaftet werden. Sie sind Lebensraum für Wald-Simse, Kuckucks-Lichtnelke und Sumpf-Vergissmeinnicht. Ein Teil der Wiesen wird vom späten Frühjahr bis in den Herbst hinein mit Rindern beweidet. In den schönen Buchenwäldern ist die Krautschicht oft frei von Pflanzen und bietet Frühblühern wie Sauerklee und Busch-Windröschen einen Lebensraum. Kleine Bäche und Teiche bieten Nahrung für den Eisvogel und Lebensraum für Amphibien.

Station 4

Feuersalamander

Leuchtend-gelb gemustert: Der selten gewordene und besonders geschützte Feuersalamander ist am auffälligen Farb-Muster seiner Haut gut zu erkennen. Der überwiegend nachtaktive Schwanzlurch fühlt sich in feuchten Laubmischwäldern der Mittelgebirge wohl. Zu seinem Lebensraum gehören kühle Quellbäche, Quelltümpel und quellwassergespeiste Kleingewässern. Diese Bedingungen findet er hier im NSG Uhlenbachtal - jüngste Untersuchungen konnten sein Vorkommen erneut nachweisen.

Station 5

Hamschebach & Kopfweiden

Im Siek am „Hamscheberg“ fließt der in Abschnitten naturnahe Hamschebach. Hier stehen zahlreiche auffällige Weiden-Bäume, deren Äste regelmäßig in ca. zwei Meter Höhe komplett abgeschnitten werden. Dadurch bilden sich Stammverdickungen aus, die sogenannten „Köpfe“. Kopfweiden sind ein wichtiger Bestandteil der heimischen Kulturlandschaft. Man findet sie meist am Rand feuchter Wiesen oder wie hier in der Nähe von Fließgewässern. Neben der Verwendung als Brennholz, Zaunpfahl oder Grundstücksmarkierung lieferten sie früher vor allem Flechtmaterial für Körbe und Zäune. Viele Tiere und auch Pflanzen leben in einem alten Kopfbaum mit seiner rissigen Rinde und den zahlreichen Höhlen im weichen Holz. Alte Kopfweiden sind hervorragender Lebensraum für Käfer, Schmetterlinge, Feldsperlinge, Steinkäuze und Fledermäuse.

Station 6

Panoramablick

Von der Straße „Am Hochsiek“ und später auch von der Vlothoer Straße öffnet sich ein herrlicher Blick über das Uhlenbachtal bis hin zum Sender auf dem Eggeberg.

Station 7

Hof von Laer

Der ursprüngliche Hof Meyer-Kerkhoff in Schwarzenmoor gehört zu den ältesten Höfen Herfords. Am 8. März 1945 spielte sich auf dem Hof eine Tragödie ab, als freigelassene Zwangsarbeiter beide Söhne des Bauern ermordeten. Seit 1946 wird der Hof von der Familie C. von Laer bewirtschaftet. Das schöne Haupthaus des Hofes wurde fachgerecht restauriert und behutsam einer Nutzung als Restaurant angepasst. Das landschaftsprägende und geschichtsträchtige Gebäude hat so eine zukunftssichere, neue Nutzungsform bekommen.
Seit Generationen baut die Familie C. von Laer Obst und Gemüse an. 1962 wurden die ersten Erdbeeren gepflanzt, der Spargelanbau folgte 1979. Anfang der 1980 er Jahre eröffnete ein Hofladen im alten Kuhstall. Durch die ständig wachsende Nachfrage nach frischem Spargel wurde der Laden regelmäßig erweitert und zog 2008 in den denkmalgeschützten, ehemaligen Schafstall um.

In den historischen Fachwerkgebäuden laden ein Restaurant und ein Hofcafé zum Verschnaufen mit Kaffee, Kuchen oder Eis auf der schönen Sonnenterrasse ein. Im Sommer finden zudem viele, zumeist private Veranstaltungen statt und die schnell ausverkauften Landluftkonzerte mit der Nordwestdeutschen Philharmonie erfreuen sich großer Beliebtheit.

Station 8

Thomaskirche

In den 1920 er Jahren bildete sich eine Initiative, die für Kirchenmitglieder in den Außenbezirken Raum schaffen wollte, um Gottesdienste abzuhalten. In Schwarzenmoor fanden diese zunächst in der Schule statt. 1926 wandten sich Gemeindemitglieder an das Presbyterium mit dem Antrag, ein Gemeindehaus bauen zu dürfen. 1930 begannen die Arbeiten und Dank vieler freiwilliger Helfer entstand die kleine Thomaskirche. Sie erhielt ihren Namen erst 1962 und bekam dazu noch eine Orgel. 2001 wurde die Kirche grundlegend renoviert. Heute ist sie Teil der Emmaus-Kirchengemeinde. Jeden zweiten Sonntag finden Gottesdienste statt.

Station 9

Schutzhütte & Rundblick

Am Südhang des Höhenzuges Egge befindet sich diese kleine Schutzhütte mit einem herrlichen Rundblick. In südöstlicher Richtung fällt der Blick zunächst auf den Solterberg mit seiner markanten Windkraftanlage und weiter nach Westen bis Bad Salzuflen-Wüsten mit ähnlichen Anlagen. Weiter nach Süden und Westen folgt das Waldstück Hollenhagen und daneben liegt der Stuckenberg mit dem Herforder Stadtwald. Vor dem Panorama direkt hinter der Autobahn A2 und Kreisstraße K12 liegt der Kipshagen in Vlotho-Exter.

Start/Ziel

Ein öffentlicher Parkplatz befindet sich an der Senderstraße, gegenüber der Hausnummer 161, 32049 Herford

Stationen

Flyer Download

in Kürze!

Hinweis

Nicht beschilderter Rundkurs.

Bitte denken Sie daran, dass Sie sich in einem Naturschutzgebiet bewegen und bleiben Sie deshalb unbedingt auf den Wegen! Genießen Sie von dort den Blick auf die Landschaft. Führen Sie Ihren Hund bitte immer an der Leine und hinterlassen Sie keinen Müll, auch keine Bioabfälle! Vielen Dank.

Karte: © Geobasis NRW - Datenlizenz Deutschland - Zero - Version 2.0

Fotos: © Biologische Station Ravensberg