
Um Randringhausen
Bünde
„Bad Randringhausen“ - die Bewohner der benachbarten Dörfer unterstellten der Quellwasser eine heilende Kraft. Mit Ausschlägen und kranken Augen kamen Menschen herbei und benetzten die wunden Stellen mit Wasser, fanden wirksame Hilfe.
Der weitläufige Landschaftspark rund um die Kurhäuser ist heute ein beliebter Anziehungspunkt für Jogger, Spaziergänger und Hundehalter, die hier die Nähe zur Natur genießen.

Stationen
Das gibt es zu sehen

Kurbäder
1928 ließen Wilhelm Ernstmeier und Heinrich Wilmsmeier die auf ihrem Land sprudelnden Schwefelquellen analysieren. Die Untersuchung ergab einen hohen Anteil an Schwefel und Jod. Aufgrund der ermutigenden Ergebnisse wurden im folgenden Jahr die Kurhäuser Ernstmeier und Wilmsmeier gegründet. Sie fanden regen Zuspruch. Randringhausen bot neben dem heilenden Quellwasser auch Torf als zweites Heilmittel an. Bereits in der ersten Badesaison 1929/30 wurden in 100 Tagen 10 000 Bäder ausgegeben. Die wohltuenden Bäder sollten u.a. Leiden wie Rheuma, Gicht, Arthrose und Hauterkrankungen lindern. Das Haus Ernstmeier ist heute eine Ruine, Haus Wilmsmeier heißt jetzt Kurhaus Bültermann (www.kurhaus-bueltermann.de.), wo nach wie vor Therapiebäder und Schwimmen möglich sind.

Birkenallee
Die anspruchslose Birke ist eine Pionierbaumart. Der Baum besiedelt als einer der Ersten extreme Standorte wie Brachflächen, Mauerritzen, Schutthalden und Moore. Er passt sich schnell seiner Umgebung an und kommt mit wenig Wasser aus. Das dichte Wurzelsystem wirkt wie ein Drainage und sammelt das Wasser aus den umgebenden Flächen. Besonders auffällig an der Birke ist ihre weiße Rinde. Durch die helle Oberfläche kann sie die Oberflächentemperatur reduzieren und eine Überhitzung verhindern. Die weiße Farbe wird durch den Farbstoff Betulin erzeugt, der die Rinde gleichzeitig wasserundurchlässig macht. Bis heute werden aus den dünnen Ästen der Birke Reiserbesen gefertigt. In der Medizin sind Teile der Birke als Naturheilmittel anerkannt, Birkenblätter wirken als Teeaufguss entschlackend und blutreinigend.

Japanischer Staudenknöterich
Der Japanische Knöterich gehört zu den Neophyten. Das sind Pflanzen, die durch den Menschen eingeführt wurden. In diesem Fall kommt die Pflanze aus China, Korea und Japan und wird dort als Heiltee verwendet. Seit 1825 ist sie als Zierpflanze in Europa bekannt und wächst vorwiegend auf nassen Standorten, z.B. an Fluss- und Bachufern. Es können sich kilometerlange Massenbestände bilden, heimische Straucharten werden verdrängt. Das ist auch schlecht für die Insektenwelt, wenn besonders spezialisierte Arten ihre Nahrungspflanzen nicht mehr ausreichen vorfinden. Viele Neophyten werden mit Gartenabfällen in die freie Landschaft verschleppt. Kleinste Bruchstücke des Japanischen Knöterichs treiben wieder aus. Deshalb: Gartenabfälle haben in der freien Landschaft nichts verloren!

Talseen
Die „Gemeinschaft zur Erhaltung der Natur Bünde“ war ein regionaler Naturschutzverein und ließ 1971 den Moorsee anlegen. Es sollte die „wasserarme Heimat um eine bedeutende Seefläche“ bereichern und „eine Anlage zur Erholung vor den Toren Bündes“ schaffen. Der ca. 2 ha große See wurde innerhalb eines Jahres fertig gestellt. Weil beim Ausbaggern des Sees Torf zum Vorschein kam, entstand der Name Moorsee. Der 1973 entstandene Erlensee erhielt seinen Namen von den Erlen an seinem Ufer. Beide Gewässer greifen stark in die Ökologie des Bachtales ein, im Sommer fehlt dem Bach oft Wasser und die Gestaltung der Ufer ist nicht naturnah. Ihre Anlage würde heute in dieser Form keine Zustimmung mehr finden.

Siek
Der Ostbach ist weit verzweigt. Besonders die zahlreichen Nebengewässer verlaufen häufig in Sieken (= Kastentäler), eine besondere Form der Grünlandbewirtschaftung des Ravensberger Hügellandes. Das Grünland entlang von Bächen wurde aufgrund hoher Futtererträge sehr geschätzt. Um mehr Fläche zu bekommen, wurden die Talsohlen der Kerb- und Muldentäler verbreitert und eingeebnet, die Böschungskanten als natürliche Begrenzung abgestochen und der Bach an den Rand der Wiese verlegt. Aus diesem Grund fließen die Bäche in den Sieken oft geradlinig entlang der Siekkante.

Ostbach
Am Südhang des Wiehengebirges entspringt der Ostbach. Er fließt in einem großen Bogen durch Randringhausen und mündet als „Spradower Mühlenbach“ unterhalb der Elsemühle in die Else. In langen Abschnitten ist der Ober- und Mittellauf sehr abwechslungsreich und naturnah geformt. Turbulent fließende Flachwasserabschnitte wechseln sich mit strömungsarmen, tiefen Stellen ab, genannt Kolke. Dort sammeln sich Fische, um der Strömung auszuweichen. Hier werden sie besonders gerne von Eisvögeln gejagt, die in den steilen Uferabbrüchen brüten.

Landwehr
Nah am Bach verlief in früheren, unruhigen Zeiten eine umkämpfte Grenze. Am Ostbach lagen sich keine verfeindeten Nationen gegenüber, sondern meist nur kleine Fürstentümer. Diese legten aber ebenfalls großen Wert auf die Markierung und Respektierung ihrer Grenzen und wehrten sich gegen Nachbarn, die wiederum auf Zuwachs ihrer eigenen Ländereien aus waren. Zu diesem Zweck wurden Erdwälle aufgeschüttet, hinter denen sich mit Lanzen bewaffnete Männer verstecken konnten. Nur noch im Wald sind diese jahrhundertealten Befestigungen zu erkennen. In der freien Landschaft wurden sie schon lange eingeebnet.

Schwefelquellen
Das nach faulen Eiern riechende, Quellwasser von Randringhausen ist seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Noch bevor der Kurbetrieb in Randringhausen offiziell startete, nutzten die Anwohner das Wasser z.B. für Bäder, Spülungen und Trinkkuren. 1928 ließen Wilhelm Ernstmeier und Heinrich Wilmsmeier die auf ihrem Land sprudelnden Schwefelquellen analysieren. Die Untersuchung ergab einen hohen Anteil an Schwefel und Jod. Nachweislich muss ein Liter Wasser mindestens 1 mg Schwefel enthalten, die Randringhausener Quellen erreichen ein Vielfaches dieses Wertes. Im Kurgebiet befinden sich vier in Brunnen gefasste Schwefelquellen.
Start/Ziel
Ein öffentlicher Parkplatz befindet sich in der Bäderstraße 102, 32257 Bünde, am Kurpark Randringhausen
Stationen
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in Kürze!

Hinweis
Nicht beschilderter Rundkurs.
Bitte denken Sie daran, dass Sie sich in einem Naturschutzgebiet bewegen und bleiben Sie deshalb unbedingt auf den Wegen! Genießen Sie von dort den Blick auf die Landschaft. Führen Sie Ihren Hund bitte immer an der Leine und hinterlassen Sie keinen Müll, auch keine Bioabfälle! Vielen Dank.
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Karte: © Geobasis NRW - Datenlizenz Deutschland - Zero - Version 2.0
Fotos: Wanderstiefel © Adobe Stock, alle anderen ©Biologische Station Ravensberg