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15 | Rund um Gut Bustedt

Hiddenhausen

Alte Waldflächen, reichlich Grünland mit viel Schilf, Hochstauden und dazu große Wasserflächen bilden zusammen die Naturschutzgebiete (NSG) „Bustedter Holz“ und „Bustedter Wiesen“. Beide liegen direkt nebeneinander und werden von Süden nach Norden vom Brandbach durchflossen. Die NSG umfassen 82 ha und sind ein Teil der ehemaligen Ländereien des historischen Gutes Bustedt. Das malerische Gutsgebäude ist ein altes, schönes Wasserschloss und trotz der Nähe zum Gewerbegebiet eine besondere Augenweide.

Karte der Wanderroute Enger Bruch und Sattelmeierhöfe

Stationen

Das gibt es zu sehen

Station 1

Brandbach

Der Brandbach wurde schon ab 1889 begradigt und ausgebaut. Zwischen 2010 und 2020 ist der Brandbach in drei Bauabschnitten renaturiert worden. Dabei hat man zwei Abschnitte des Bachlaufs aus dem begradigten und befestigten Bett abgeleitet und mäandrierend durch die Bustedter Wiesen und ein angrenzendes Bruchwäldchen verlegt. Die eigene Dynamik des Baches und die zunehmende, natürliche Bewaldung geben dem Brandbach heute ein streckenweise naturnahes Aussehen.

Station 2

Bustedter Holz

Das Waldgebiet des Bustedter Holz steht seit 1983 unter Naturschutz. Es umfasst eine Fläche von etwa 25 ha. Hier wachsen mitunter sehr alte Buchen und Stieleichen - bis zu 160 Jahre stehen die Bäume schon hier. Auf den feuchten Flächen wachsen viele Erlen. Zwischen den alten Bäumen stehen jüngere Exemplare, darunter auch viel Bergahorn, Vogelkirsche und Hainbuche. Wie im Kreis Herford typisch, ist der Nadelbaumanteil niedrig. Der Wald gehörte bis 1968 zum Gut Bustedt und ist heute im Eigentum des Kreises Herford.

Station 3

Angelteich

Die meisten Teiche im Naturschutzgebiet Bustedter Wiesen sind als Artenschutzteiche angelegt worden. Der größte Teich im Gebiet ist jedoch als Fischgewässer an einen Angelverein verpachtet. Angelegt wurde er 1972 durch den Kreis Herford, als das heutige Naturschutzgebiet noch zu einem Naherholungsgebiet für die Hiddenhauser Bevölkerung entwickelt werden sollte. Es wurden Anpflanzungen vorgenommen und einige Wiesenflächen standen damals noch für die Freizeitnutzung zur Verfügung. Heute sind alle diese Flächen Teil des Naturschutzgebietes und dürfen nicht mehr betreten werden.

Station 4

NSG Bustedter Wiesen

Die Flächen links und rechts des Weges bilden den Kern des Naturschutzgebietes „Bustedter Wiesen“. Durch gezielte Maßnahmen sind 1982/83 große Wasserflächen, ausgedehnte Hochstauden- und Röhrichtflächen und einige Gehölzebereiche entstanden. Hier finden Fledermäuse, Vögel, Amphibien, Insekten und Spinnen einen wertvollen Lebensraum - es ist eines der größeren Rückzugsgebiete für entsprechende Lebensgemeinschaften in der sehr dicht besiedelten Umgebung von Hiddenhausen und Bünde.

Station 5

Hochwasserrückhaltebecken Bustedt

Das Hochwasserrückhaltebecken Bustedt wurde 1968 gebaut. Es kann eine Fläche von 34 ha überstauen und dabei ca. 390.000 m³ Wasser zurückhalten. Damit sollen vor allem die Bürger aus Südlengern vor einem Hochwasser geschützt werden. Bisher musste das Becken aber noch nie eingestaut werden. Im Norden bildet der Damm der Autobahn, im Osten der Randdeich und im Süden der Straßendamm der Industriestraße die Abgrenzungen.

Station 6

Beweidung

Eine Maßnahme zur Erhaltung und Entwicklung von Grünland ist die Beweidung. Tiere wie Schottische Hochlandrinder fressen aufgrund ihrer Vorlieben nicht alle Pflanzen gleichmäßig ab. Die schlecht verdaulichen, harten Sauergräser und Binsen bleiben stehen. Diese extensiv genutzten und feuchten Weideflächen müssen deshalb zwischendurch ergänzend gemäht werden.

Station 7

Obstplantage

Der Erwerbsobstbau spielt im Kreis Herford eine mehr untergeordnete Rolle. Fast alle Höfe hatten eigene Streuobstwiesen zur Selbstversorgung angelegt, die über Jahrhunderte sorgsam gepflegt wurden. Heute gibt es im Kreis Herford nur zwei gewerbliche Obstbaubetriebe. Viele alte Streuobstwiesen gingen verloren, meist durch Aufgabe der Nutzung und aufgrund der zunehmenden Bebauung. Inzwischen wurden zahlreiche neue Streuobstwiesen angelegt, um eine alte Kulturlandschaftsform wieder zu beleben. Streuobstwiesen stellen für viele verschiedene Lebewesen wie Vögel, Säugetiere, Insekten, Spinnen und auch Pflanzen einen wertvollen Lebensraum dar. Alte Bäume bieten mit ihren Höhlen zusätzlichen Schutz und Platz für die Fortpflanzung auch heute sehr seltener Arten, wie Feldsperling und Siebenschäfer.

Station 8

Gut Bustedt

Gut Bustedt ist eines der wenigen, erhaltenen Wasserschlösser im Kreis Herford. Die erste Burg wurde schon im Jahr 1415 erbaut. 1649 erhielt es die Form einer Wasserburg, veranlasst durch den damaligen Eigentümer, den Rittmeister Wolf-Ernst Eller. Drei Jahrhunderte gehörte das Gut der Familie Eller, bis das Gut 1964 in den Besitz der Kommune Hiddenhausen überging. Viele Ländereien gehörten früher zum Gut, Wald, Wiesen und Ackerflächen, insgesamt etwa 170 ha. Heute sind viele Flächen mit dem Gewerbegebiet „Bustedt“ überbaut.

Am Turm des Hauptgebäudes sieht man über dem Eingangstor links das Familienwappen derer von Eller, ein Windmühlensiegel mit Brustschild. Rechts ist das Wappen von Juliane Charlotte von Calcum zu sehen, Frau des ersten Eller aus Düsseldorf. Die alte Zugbrücke wurde schon vor langer Zeit durch eine feste Brücke ersetzt. Heute ist Gut Bustedt Sitz des Vereins „BIOLOGIEZENTRUM BUSTEDT Ostwestfalen-Lippe e.V.“, einem überregional bekannten Bildungszentrum für Schulklassen. Ziegen, Hühner, Schafe und Ponys ziehen die Blicke auf sich, dürfen aber nicht gefüttert werden. Der große Bauerngarten des Biologiezentrums darf gerne betreten werden.

Der Aquarien- und Terrarien-Verein im Biologiezentrum Bustedt e.V. nutzt die Flure im Erdgeschoss der Burg für seine Dauerausstellung, die sonntags von 11.00-14.00Uhr und dienstags von 19.00-21.00Uhr zu besichtigen ist. Von Piranhas bis zu Madagaskar-Taggeckos gibt viele spannende Tiere zu entdecken.

Start/Ziel

Parkplatz an der Albert-Schweitzer-Straße, direkt am Eingang zum Doberg

Stationen

Flyer Download

in Kürze!

Hinweis

Nicht beschilderter Rundkurs.

Bitte denken Sie daran, dass Sie sich in einem Naturschutzgebiet bewegen und bleiben Sie deshalb unbedingt auf den Wegen! Genießen Sie von dort den Blick auf die Landschaft. Führen Sie Ihren Hund bitte immer an der Leine und hinterlassen Sie keinen Müll, auch keine Bioabfälle! Vielen Dank.

Wandertipp

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Tour 10 – Doberg

Karte: © Geobasis NRW - Datenlizenz Deutschland - Zero - Version 2.0

Alle Fotos ©Biologische Station Ravensberg