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Unterwegs entdeckt – kurz erklärt

Wald, Hecken, Feldgehölze

Zwischen den Feldern und Wiesen liegen verstreut Bauernwälder, dichte Hecken und Feldgehölze, die das Land gliedern, schützen und verbinden.  Sie stellen Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dar, prägen das Bild der Region – und erzählen viel über die enge Beziehung zwischen Mensch und Natur.

Logo Unterwegs entdeckt

kurz und knapp

Im Ravensberger Hügelland wechseln sich kleine Wälder, Hecken und Feldgehölze wie ein lebendiges Mosaik ab. Diese Strukturen prägen nicht nur das Landschaftsbild, sondern sind auch wertvolle Rückzugsräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Alte Eichen, dichte Sträucher und Totholz bieten Nahrung, Schutz und Nistplätze. Gemeinsam bilden sie ein grünes Netzwerk, das Luft, Wasser und Klima reguliert – und zeigen, wie eng Natur und traditionelle Nutzung hier verbunden sind.

Wald im Wandel – vom Nutzraum zum Lebensraum

Der Wald im Ravensberger Hügelland ist schon lange Zeit Teil einer gewachsenen Kulturlandschaft. Zwischen Feldern, Dörfern und Tälern liegen meist kleine, unregelmäßig geformte Waldstücke, die seit Jahrhunderten genutzt und gepflegt wurden.

Früher lieferten sie Brennholz, Bauholz und Laubstreu für die Ställe. So entstanden lichte, strukturreiche Wälder, die sich deutlich von den gleichförmigen Wirtschaftswäldern anderer Regionen unterscheiden.

Was ist ein Bauernwald?

Ein Bauernwald ist meist nur wenige Hektar groß und gehörte früher zu jedem Hof. Diese kleinen Wälder wurden über Generationen hinweg genutzt: als Brennholz, zum Bauen, Streusammeln oder als Weidewald für das Vieh.

So entstanden lichte Bestände aus Eichen, Hainbuchen und Eschen, durchzogen von alten Pfaden und offenen Bereichen. Das Ergebnis ist ein strukturreicher Lebensraum, der vielen Tierarten Platz bietet.

Wald im Wandel

Wald im Wandel

Bauernwald

Hecken und Feldgehölze – Lebenslinien der Landschaft

Wie grüne Adern ziehen sich Hecken, Baumreihen und kleine Buschgruppen durch das Hügelland. Ursprünglich dienten sie als Grenzmarkierungen, Windschutz und Holzquelle, doch heute sind sie vor allem eines: wertvolle Rückzugsräume. Sie verbinden Wald und Wiese miteinander und ermöglichen es Tieren, Schutz in der offenen Feldflur zu finden und sich gefahrenlos von einem Standort zum nächsten zu bewegen. Besonders im Frühjahr erwachen diese Lebensräume zum Leben – Heckenrosen, Weißdorn und Schlehen blühen und locken unzählige Insekten und Vögel an.

Hecke und Grasweg in Rödinghausen

Artenvielfalt im Gehölzmosaik

Diese kleinstrukturierte Landschaft steckt voller Leben. In alten Baumhöhlen oder Dachböden lebt das Große Mausohr, eine Fledermausart, die in lauen Sommernächten über den Wiesen nach Insekten jagt. Auf Hecken und Zaunpfählen lässt sich mit etwas Glück der Neuntöter beobachten – ein auffälliger Singvogel mit schwarzer Gesichtsmaske, der seine Beute auf Dornen spießt und dort aufbewahrt.

Im Wald selbst sind Spechte die Baumeister: Mit ihren kräftigen Schnäbeln zimmern sie Höhlen in alte Bäume, die später andere Arten weiter nutzen. So findet etwa die Hohltaube – eine scheue, seltene Waldtaube – dort sichere Brutplätze. Jede Art trägt auf ihre Weise dazu bei, dass dieser Lebensraum lebendig bleibt.

Hohltaube, Foto: Fokus Natur

Buntspecht, Foto: Angelika Meister

Mausohr, Foto: Fokus Natur

Neuntöter

So sind Bauernwälder, Hecken und Feldgehölze weit mehr als Relikte vergangener Nutzung – sie sind Schlüsselräume der Biodiversität und prägen das Ravensberger Hügelland bis heute. Wer hier wandert, erlebt eine Kulturlandschaft, in der sich Geschichte, Natur und Artenvielfalt auf wunderbare Weise verbinden.


Videos

Wald, Hecken und Feldgehölze

Artenvielfalt

Wegempfehlung

Eine etwa 4 Kilometer lange Wanderung – auf der Route 6 (Gut Böckel und Voßholz) führt durch eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft aus Wald, Hecken und Feldgehölzen, die ideale Rückzugsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet. Besonders schön im Frühjahr, wenn das frische Grün sprießt, oder im Herbst, wenn sich die Landschaft in warmen Farben zeigt. Ein Weg für Naturbegeisterte, Ruhesuchende und alle, die die ursprüngliche Atmosphäre naturnaher Wald- und Gehölzbereiche erleben möchten.

Weitere Wanderrouten, auf denen sich Wald, Hecken und Feldgehölze entdecken lassen:

Route 1 | Spenger Rötekuhlen
Route 2| Mühlenburg und Katzenholz
Route 5 | Donoer Berge
Route 10 | Doberg
Route 11 | Enger Bruch und Sattelmeierhöfe
Route 12 | Rund um Oldinghausen
Route 14 | Schloss Ulenburg und Häver
Route 15 | Rund um Gut Bustedt
Route 16 | Entlang der Werre
Route 17 | Schweichelner Berg
Route 18 | Füllenbruch
Route 20 | Feldflur bei Elverdissen
Route 22 | Blutwiese und Werre
Route 23 | Sudbachtal
Route 24 | Saalegge und Voßgrund

Unser Tipp

Natur braucht Rücksicht. Bleiben Sie bitte auf den Wegen, bringen Sie ein Fernglas mit – und genießen Sie die Schönheit dieser Landschaften ganz bewusst von dort aus.